29. Juli 2009


um halb vier

vor dem morgengrauen
denk etwas
liebes

all meine züge
zerfallen auf der höhe von
bohnenranken
in deiner nähe


dies ist
was ich erdacht
letzte nacht

halb schlafend
stand ich im weg
und war gleich darauf verschwunden
wach

denk wie uns manchmal dieselbe musik
im kopf herumgeht denk nur

ach


26. Juli 2009


verstrichen der tag.
die taube setzt sich zurecht
und gurrt einen traum


19. Juli 2009


als wind aufkam

das ist es
worein du dich finden mußt

einen moment lang
scheint ein moment auf

ganz
unbeschreibbar

und auf immer
war der sommer darin


11. Juli 2009

peter callesen: resurrection, 2008



o jesus, wann war unsere stunde?
wie gehn wir beide wunderlich zugrund.

rainer maria rilke: pietà


oblate

wie zeichnest du dich ab
im nichtmehrvorhandenen
durch hände gegangen
gehend
auf papier

so hast du für mich
gestalt angenommen
aus dem unbeschriebenen blatt
aufgestanden
auferstanden

von weißheit totheit

und deine geste ist rein und groß
in der nächsten dimension

leib und brot
brennst du leicht wirst vergilben
vor der ewigkeit


10. Juli 2009


ich bin ein gedicht
mehr nicht
weder eines
noch anderes
ist gemeint mit mir
ich sage mich selbst
sonst nichts


7. Juli 2009


leise und innig
spricht der wind mit den blättern
lauter geheimes


6. Juli 2009


aus der haut

graue dauer
die dauert und dauert
nicht schlafen will
nicht weiß, was alles soll

bleibt keine wahl
als aufzustehn
was nichts soll, zu verrichten

und wie du das nennst
ist so egal
mir sind nun auch die krähen recht
wenn sie nur etwas sagen

haben sie
kein wunder gesehn?